Warum gute Führung oft an Selbstgesprächen scheitert

24.06.2025

Was Sie sich selbst erzählen, prägt Ihre Führung mehr als jede Methode.

Sie treffen täglich Entscheidungen, tragen große Verantwortung, steuern zum Teil sehr komplexe Teams. Nach außen wirken Sie klar, aber innerlich läuft fast immer ein zweites Gespräch mit: Still, kritisch, fordernd. Genau hier liegt ein oft übersehener Engpass guter Führung: Ihr innerer Dialog.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum Selbstgespräche Ihre Führung beeinflussen, welche typischen Denkfallen es gibt, und wie Sie bewusst gegensteuern können.

1. Selbstgespräche steuern Ihre Wirkung – ob Sie es merken oder nicht

Innere Gedanken wie:

  • "Ich muss das allein hinbekommen."
  • "Ich darf mir keinen Fehler erlauben."
  • "Andere kriegen das besser hin."

...klingen zwar harmlos, sind arbeiten in Ihrem Unterbewusstsein aber hoch wirksam. Sie beeinflussen Ihre Entscheidungen, Ihre Kommunikation und Ihre Selbstwahrnehmung. Unbewusst gesteuert, können sie Ihr Führungsverhalten sabotieren.

2. Selbstgespräche sind nicht neutral

Unsere inneren Monologe sind oft geprägt von alten, zum Teil schon in der Kindheit übernommenen Mustern, Leistungsdruck oder Perfektionsansprüchen. Was Sie sich selbst ständig sagen, wird zur inneren Realität, auch wenn sie schon längst überholt ist.

3. Drei typische Denkfallen im Führungsalltag

🔹 Druckdenken: "Ich muss funktionieren." → Sie ignorieren Warnzeichen und überfordern sich.
🔹 Perfektionsmodus: "Ich darf keine Schwäche zeigen." → Sie überkontrollieren und isolieren sich.
🔹 Vergleichsdenken: "Ich genüge nicht." → Sie untergraben Ihre eigene Autorität.

4. Wie Sie Ihre Selbstgespräche erkennen und verändern

✔ Hören Sie hin: Welche Sätze wiederholen sich, wenn es stressig wird?
✔ Schreiben Sie es auf: Selbstkritik wirkt schwarz auf weiß oft stärker.
✔ Fragen Sie sich: Würden Sie so mit einem Teammitglied sprechen?

Neue Formulierungen können helfen:

  • "Ich darf klar sein, auch wenn ich unsicher bin."
  • "Ich muss nicht alles allein tragen."
  • "Ich darf Fehler machen und daraus lernen."

5. Wann Coaching sinnvoll ist

Wenn Sie merken, dass Ihre inneren Stimmen Sie bremsen oder erschöpfen, lohnt sich ein lösungsorientiertes Gespräch. Kein Dauerthema – sondern ein klarer Blick von außen auf das, was Sie innerlich beschäftigt.

Fazit: Gute Führung beginnt mit einem guten Selbstgespräch

Wer bewusst denkt, handelt souveräner. Wer sich selbst besser führt, kann andere klarer begleiten.


Christian Schultze
Lösungsorientiertes Kurzzeitcoaching für Führungskräfte