Du steckst fest? Diese 5 Fragen bringen dir Klarheit

03.08.2025

Wenn alles zu viel ist, braucht es nicht mehr, sondern weniger. Und das Richtige.

Führungskräfte stehen oft unter enormem Druck. Entscheidungen müssen getroffen, Ziele erreicht, Menschen geführt werden. Aber manchmal kommt der Punkt, an dem der innere Kompass versagt.

Du funktionierst, aber du weißt nicht mehr, wofür. Du entscheidest, aber es fühlt sich leer an. Du bist ständig aktiv, aber innerlich stehst du still.

Diese Momente sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind ein Aufruf zur Klarheit. Und Klarheit entsteht nicht durch To-do-Listen oder Strategiepapiere, sondern durch Fragen, die richtigen Fragen. Fünf davon stelle ich dir heute vor.

1. "Was würde ich tun, wenn ich nicht müsste?"

Diese Frage bringt den inneren Autopiloten ins Wanken. Viel zu oft handeln wir aus Pflichtgefühl, aus Angst, aus alten Mustern. Aber was, wenn du all das loslassen würdest, was bleibt dann?

Vielleicht würdest du weniger Meetings halten. Weniger kontrollieren. Oder endlich ein Gespräch führen, das du seit Monaten aufschiebst. Vielleicht würdest du etwas ganz anderes tun, etwas, das wirklich dir entspricht.

Diese Frage stellt keine unrealistische Utopie in den Raum. Sie öffnet einen inneren Möglichkeitsraum. Und genau dort beginnt Veränderung.

Coaching-Impuls: Nimm dir 10 Minuten Zeit. Schreib ungefiltert auf, was du tätest, wenn du heute frei entscheiden könntest, ganz ohne Erwartung, ohne Konsequenz. Lies es dir laut vor. Was fühlst du dabei?

2. "Was versuche ich, nicht zu fühlen?"

Führung heißt oft funktionieren. Nicht jammern. Nicht wanken. Nicht zweifeln. Leider hat genau das seinen Preis. Gefühle verschwinden nicht, nur weil du sie ignorierst. Sie kommen zurück, als Erschöpfung, Gereiztheit, Leere.

Diese Frage verlangt Mut. Denn sie bringt dich in Kontakt mit dem, was du lange erfolgreich verdrängt hast. Vielleicht ist es Überforderung, vielleicht Wut, vielleicht auch tiefe Unsicherheit. Genau da liegt der Schlüssel, denn was du fühlen kannst, kannst du auch wandeln.

Coaching-Impuls: Spüre einen Moment in dich hinein. Wo spürst du Spannung, Enge, Unruhe? Frag dich: Was steckt hinter diesem Gefühl, und was will es mir sagen?

3. "Für wen oder was spiele ich gerade eine Rolle?"

Authentizität ist ein großes Wort, aber wie oft bist du wirklich du selbst? Viele Führungskräfte übernehmen Rollen, ohne es zu merken: sie sind die Motivatorin, der Fels-in-der-Brandung, der Macher, die Verfügbare. All das kann hilfreich sein, solange es freiwillig geschieht. Aber wenn du dich nur noch funktional erlebst, verlierst du dich selbst und damit deine Klarheit.

Diese Frage bringt dich zurück zur Selbstführung. Denn gute Führung beginnt nicht mit Techniken, sondern mit Integrität.

Coaching-Impuls: Überleg dir: In welchen Situationen verstellst du dich? Welche "Rolle" ist gerade dominant? Und was wäre, wenn du sie für einen Moment ablegen würdest?

4. "Was weiß ich eigentlich längst, aber will es nicht wahrhaben?"

Mangelnde Klarheit ist selten das Problem, Ehrlichkeit schon eher. Die meisten Führungskräfte wissen, was sie brauchen, was nicht mehr geht und was sich ändern müsste. Aber zwischen Wissen und Handeln liegt oft ein emotionaler Graben: Angst. Loyalität. Die eigene Komfortzone.

Diese Frage ist unangenehm und genau deshalb so wirksam. Sie holt dich aus dem Kopf und zurück in die Wahrheit.

Coaching-Impuls: Schreib dir folgenden Satz auf: "Wenn ich ganz ehrlich bin, dann weiß ich, dass …", und beende ihn fünfmal mit unterschiedlichen Gedanken. Lies sie dir laut vor. Was davon trifft dich am stärksten?

5. "Was wäre ein kleiner, mutiger Schritt?"

Veränderung braucht nicht immer einen großen Plan. Manchmal reicht ein einziger ehrlicher, klarer und konsequenter Schritt. Er ist oft der Wendepunkt.

Diese Frage bringt dich vom Denken ins Handeln. Sie verlangt kein perfektes Ziel, sondern Bereitschaft. Und sie schützt davor, in Analyse zu erstarren.

Coaching-Impuls: Notiere drei kleine Schritte, die du innerhalb der nächsten Woche gehen kannst. Nicht spektakulär, aber ehrlich. Und dann geh einen davon. Heute.

Fazit: Klarheit entsteht nicht durch Wissen. Sondern durch Wahrhaftigkeit.

Wenn du feststeckst, brauchst du keinen Rat. Du brauchst Raum. Für dich. Für deine Wahrheit. Für neue Entscheidungen.

Diese fünf Fragen sind keine Lösung, aber sie öffnen eine Tür. Wenn du bereit bist, hindurchzugehen, beginnt etwas Neues.


Christian Schultze
Online-Kurzzeitcoaching für Führungskräfte, die mehr spüren wollen als nur Druck.

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